30 Jahre zusammen – Rückblick und Perspektiven der deutsch-polnische Zusammenarbeit

Das war das Thema einer Debatte über die Zusammenarbeit in der Euroregion Pomerania am 08.12.2021 in Stettin, an der die Präsidenten der Euroregion und namhafte Historiker teilnahmen.

In diesem Jahr jährte sich die Unterzeichnung des Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland vom 17. Juni 1991 zum 30. Mal. Diese Vertragsunterzeichnung ermöglichte es unter anderem die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Grenzraum mit neuen Inhalten zu gestalten. Im Ergebnis dessen wurde am 15. Dezember 1995 im Schloss der Pommerschen Herzöge der Gründungsvertrag der Euroregion Pomerania unterzeichnet.
Die Unterzeichner waren: der Zweckverband der Gemeinden Westpommerns, die Stadt Stettin und die Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V.

Um dieses Ereignis zu feiern, aber auch um ein Resümee der Vergangenheit zu ziehen und neue grenzüberschreitende Aufgaben für die Zukunft zu definieren, haben die Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. und der Verein der polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania eine Diskussionsveranstaltung organisiert, zu der folgende Gäste eingeladen waren: Herr Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald und Präsident des deutschen Teils der Euroregion, Herr Krzysztof Soska, stellvertretende Präsident der Stadt Stettin und Präsident der Euroregion auf der polnischen Seite sowie die beiden Historiker: Michael Gericke, Direktor des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde und Dr. Tomasz Slepowroński, stellvertretender Direktor des Historischen Instituts der Universität Stettin.

Die Gäste erinnerten an die schwierigen Anfänge der gemeinsamen Aktivitäten im Grenzgebiet und tauschten sich darüber aus, was erfolgreich war und woran weitergearbeitet werden muss. Landrat Michael Sack betonte die Bedeutung und die Rolle von Bildungsprojekten für unsere Grenzregion und Präsident Soska sprach über die Errichtung eines EVTZ als zukünftige neue Rechtsform beider Vereine.
Die Historiker waren sich einig, dass es zwar keine physischen Grenzen gibt, dass aber im Bewusstsein vieler von uns immer noch mentale Grenzen existieren und dass es unsere Aufgabe ist, diese zu überwinden.Die an der Debatte Teilnehmenden, darunter Prof. Dr. Norbert Hosten von der Universitätsmedizin Greifswald, gaben Beispiele dafür, wie Projekte im Rahmen des Interreg-Programms und des Fonds für kleine Projekte zur Integration beigetragen.

Die Debatte wurde von der Eröffnung einer Ausstellung von Andrzej Łazowski „25 Blicke über die Grenze hinaus“ begleitet, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Euroregion Pomerania organisiert wurde.
Fünfzig Porträts von Persönlichkeiten der deutsch-polnischen Zusammenarbeit sind ein Zeugnis für die wunderbaren Partnerschaften, die sich im letzten Vierteljahrhundert in unserer Euroregion entwickelt haben.
Die Ausstellung, deren offizielle Eröffnung für den 25. Jahrestag geplant war, aber aufgrund der Pandemie zweimal verschoben wurde, wird auf beiden Seiten der Grenze gezeigt. Sie wird bis Ende dieses Jahres in Stettin und nächstes Jahr u.a. in Prenzlau zu sehen sein.
Die Ausstellung wird durch das Projekt „Transcoding Pomerania“ im Rahmen des Kooperationsprogrammes Interreg V A unterstützt.
Ein Album mit den Porträts und die Debatte werden von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert.