Um ein Europäisches Verbundzentrum für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) für die deutsch-polnische Grenzregion ging es bei einem Erfahrungsaustausch vom 10. bis 12.10.2022 in der Euregio Maas-Rhein im belgischen Eupen. Mit dabei waren Vorpommern-Greifswalds Landrat Michael Sack, der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, Heiko Miraß, Landräte und Bürgermeister aus der Woiwodschaft Westpommern sowie vorpommersche und polnische Vertreter der Pomerania.
Während der vielfältigen Vorträge und Gespräche, unter anderem mit dem Parlamentspräsidenten der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, Karl-Heinz Lambertz, und dem Direktor sowie dem Präsidenten des in der Region eingerichteten Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) ging es darum, Strukturen und Inhalte der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in der Maas-Rhein-Region kennenzulernen. Die Euregio Maas-Rhein ist einer der der ältesten grenzübergreifenden Kooperationsverbünde in Europa und kann auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Während des Erfahrungsaustausches wurde klar, dass die Euregio Maas-Rhein vor ähnlichen Herausforderungen steht wie die Euroregion Pomerania.
Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz wies während des Treffens ausdrücklich auf die Notwendigkeit der Errichtung eines EVTZ in der unmittelbaren Grenzregion hin. Denn nur so könne eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kommunen, Behörden, Vereinen und den Bürgern vor Ort gewährleistet und deren finanzieller Bedarf entsprechend der einzelnen Förderprogramme durch die EU abgesichert werden. Die Erfahrung habe gezeigt, je weiter das EVTZ von der Grenzregion entfernt sei, umso komplizierter sei die Arbeit miteinander.
Während des Treffens berieten die Beteiligten zudem über die Themen Sicherheit, Wirtschaft, Innovation, Gesundheit, Rettungsdienst, Bildung sowie Sprachen und verständigten sich darauf, weiterhin eng zusammenzuarbeiten.
„Ich danke allen Beteiligten für die informativen Tage in Belgien“, so Landrat Michael Sack im Anschluss an den Erfahrungsaustausch. „Wir wollen den Aufbau eines Verbundzentrums für territoriale Zusammenarbeit in der polnischen Grenzregion weiter forcieren. Dafür braucht es aber eine gemeinsame Kraftanstrengung von allen Partnern. Besonders bedarf es der weiteren Unterstützung der Landesregierung sowie der polnischen Regierung. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald wird den weiteren Prozess konstruktiv begleiten und aktiv mitwirken.“
Das Treffen in Eupen fand im Rahmen des Projektes „Transcoding Pomerania – Qualitätssteigerung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Euroregion Pomerania“ statt und wird durch die Europäische Union aus Mitteln des Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.